Eine neue Einheit: Lumen
Ganz schön kompliziert ist es geworden, seit die Glühlampen auf dem Rückzug sind und wir uns mit den Energiesparlampen und LED beschäftigen müssen. Früher wussten wir, im Korridor reicht eine 60 Watt Glühbirne aus, in der Küche mussten es aber mindestens 100 Watt sein.
Doch heute gelten die Werte nicht mehr. Stattdessen stehen auf den Leuchtmitteln Werte wie 400 Lumen, 28 (42) Watt, Ra 80 oder „equivalent to“. Was soll das alles bedeuten und welche Rolle spielen da die Lux und Candela? Wir versuchen etwas Licht in das Dunkel der diversen Begrifflichkeiten zu bringen.
Die Lumen einer Lampe, welche Sie immer häufiger auf den Verpackungen der LED Leuchten antreffen, bezeichnet den Lichtstrom bzw. die gesamte Lichtleistung der Lampe. Je höher diese Zahl ist, desto mehr Licht wird sie in einem Raum geben.
In der Tabelle haben wir zum Vergleich die Lumenwerte der Glühbirnen aufgeschrieben:
25W |
40W |
60W |
100W |
150W |
ca. 250lm |
ca. 470lm |
> 800lm |
>1500lm |
>2200lm |
Suchen Sie eine äquivalente LED oder Energiesparlampe zu einer Glühbirne, lässt sich in der Tabelle nachsehen, welche neuen Lumen Werte etwa benötigt werden.
Die Sache mit den Lux
Fragt man aber nun andersherum, nämlich wieviel Licht benötige ich zum Beispiel in meinem Schlafzimmer, dem Wohn- oder Kinderzimmer, wird die Sache nochmals komplizierter. Dann kommt eine neue Einheit ins Spiel, sie heisst Lux.
und wird folgendermassen definiert:
1 Lumen = 1lux/m2
Die Lux (lx) bringen damit Fläche (m2) in unsere Räume. Denn je nach Raumgrösse braucht es natürlich mehr oder weniger Licht. Schliesslich breitet sich das Licht im gesamten Raum aus und wird von den Wänden zurückgeworfen.
Mit den Lux als Einheit lässt sich jetzt fragen: Wie viel Licht brauche ich in meinem Raum? Obwohl so etwas immer auch subjektiv ist gibt es Richtwerte dafür:
Empfohlene Beleuchtunsstärken nach Räumen (DIN 12464 Teil 1) |
Räume im Wohnbereich |
Anforderung |
Beleuchtungsstärke (lx) |
Wohnräume, Essräume, Schlafzimmer |
Angenehmes Raumklima/ Wohlbefinden |
Nach individuellem Empfinden |
Garderobe
Flure und Treppen |
Orientierung |
ca. 50-100 lx |
Essbereich |
Angenehmes Raumklima/ Wohlbefinden |
ca 200-300 lx |
Arbeitsräume |
Normale Sehaufgaben:
kleine Details mit
mittleren Kontrasten |
ca. 300-500 lx |
Küche |
Gutes und sicheres Arbeiten, mittlere Kontraste |
ca. 200-300 lux über Arbeitsbereich ca. 300-500 lx |
Bad |
Gutes erkennen von Kontrasten |
ca. 400-500 lx |
Die Beleuchtungsstärke lässt sich mit folgender Formel berechnen:
Beleuchtungsstärke (Lux/ lx) = Lichtstärke (Candela/ cd) geteilt durch Radius² oder Abstand² (lx = I/r²)
Die Sache mit den Candelas
Bisher war es doch noch ziemlich einfach. Jetzt schalten wir aber noch einen Zacken zu. Im Bereich des Licht und der Lichtstärke kennt man nämlich noch eine weitere Einheit, die Candela (cd). Die Definition von Candela lautet:
Candela ist die Lichtstärke die in einer bestimmten Richtung einer Strahlungsquelle ausgesandt wird.
Mit dem Bild wird das klarer:
Candela (cd) ist demnach die Einheit, welche den Lichtstrom beschreibt, der von einer Lichtquelle in einer bestimmten Richtung ausgesendet wird. Die Formel zur Berechnung von Candela lautet:
Lichtstärke (Candela – cd) = Lichtstrom (Lumen – lm) geteilt durch den Raumwinkel (Steradian – sr)
Aus dieser Lichtverteilungskurve geht hervor, dass die Leuchte ca. 600 Candela senkrecht nach unten abstrahlt.
Das heißt, dass in 3 Meter Entfernung noch 600 cd geteilt durch (3m)2 ankommt. Also noch ca. 66 Lux.
Mittels einer Lichtverteilungskurve eines Leuchtmittel und einer Lampe lässt sich also ziemlich einfach die Frage beantworten:
Wird die Lampe in meinem Raum genügend hell sein?
Zum Schluss alles nochmals grafisch vereinfacht: