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Die endgültige Form

Design aus der Schweiz hat sich den Ruf erworben ehrlich, präzise, unaufgeregt und benutzerfreundlich zu sein. Eine Ausstellung im Schaudepot des Museum für Gestaltung bietet nun erstmals eine Gesamtschau zum Design <<Swiss Made>>. Noch bis zum Sonntag 8. Februar 2015 ist die Ausstellung auf dem Areal der ZHdK täglich geöffnet. Ausgestellt sind Design Klassiker wie der von Hans Coray entworfene „Landi-Gartenstuhl“, der Sessel von Corbusier, der Sparschäler Modell „Rex“ oder der von Max Bill geadelte Wippenschalter der Firma Feller. Der Schalter hat es sogar auf das Cover des Ausstellungplakat und des begleitenden Ausstellungskatalogs geschafft.

Er ist, mit praktisch unzerstörbaren elektrischen Kontakten und einer massiven Rückseite aus Keramik ausgestattet und wurde in Handarbeit bei Feller in Horgen gefertigt. Praktisch alle haben den in der Form unverwechselbaren Schalter schon einmal getätigt. Den elegant geschwungenen Balken nach unten gekippt und können sich an das einzigartige Schaltgeräusch erinnern: <<Klack>>!

Ein Geräusch mit einem unverwechselbaren satten Klang, welches sich wohltuend von heutigen „billigen“ Schaltgeräuschen mit viel Plastik abhebt. Ein Produkt fast schon gebaut für die Ewigkeit. Der mit einer Wippenmechanik ausgestatte Elektroschalter ist ursprünglich von Karl Leuthold, dem Leiter der Entwicklungsabteilung bei Feller entworfen worden. Der grosse Max Bill adelte den Wippenschalter unter der Bezeichnung “Kippbalkenschalter” in der SWB-Wanderausstellung (Schweizerischer Werkbund) “Die gute Form” als Beispiel von vollendeter Gestaltung und „vielleicht endgültige Form eines Lichtschalters“. In dessen Folge wurde er vom Schweizerischen Werkbund mehrfach mit der Auszeichnung die „Gute Form“ ausgezeichnet. Es ist schwierig heute noch an diese Kippschalter heranzukommen. Nachdem Feller begann, dem “Ruf des Markts” zu folgen und billiger zu produzieren, wurden sie aus dem Sortiment genommen. Nach und nach verschwanden auch die Restbestände. Immer mal wieder tauchten da und dort kleinere Mengen des Schalters auf. Wer sich für den Schalter und Kombinationen von diesem interessiert, weil er zum Beispiel ein älteres Ferienhaus umbauen oder diesen auch Zuhause wieder einsetzen möchte, kann mit uns Kontakt aufnehmen. Wir werden gerne vermitteln, wo Sie diesen Schalter auch heute noch bekommen können. Und schauen Sie sich die Ausstellung im Schaudepot an. Es lohnt sich allemal!

(Bild: Museum für Gestaltung Zürich)