Energiesparlampen sind Sondermüll

Pro Energiesparlampe sind in der EU 5mg des hochgiftigen Nervengiftes Quecksilber erlaubt. Es gibt Vermutungen, dass in Billigimporten aus China auch größere Mengen des giftigen Stoffs enthalten sein können. Doch was passiert, wenn so eine Lampe im Haushalt kaputt geht? Das geruchlose Quecksilber geht in kürzester Zeit in die Raumluft über und wird unbemerkt über längere Zeit eingeatmet. Gefährlich ist dies vor allem wenn es im Betrieb passiert und die Lampe erwärmt ist. Dann können die Grenzwerte der EU für Quecksilber ein 20-faches des festgesetzten Grenzwert von 0,35 Mikrogramm/Kubikmeter (µg/m3) erreichen, wie eine Untersuchung des deutschen Umweltbundesamtes ergab [1].

Die EU geht in Studien davon aus, dass nur 10-20% der in Europa gekauften Kompaktleuchstofflampe (KLL) korrekt über eine Sammelstelle entsorgt werden. Die restlichen Lampen werden über den normalen Hausmüll entsorgt. Damit gelangt das giftige Quecksilber über Deponien und Verbrennungsanlagen in die Umgebungsluft, Böden und Grundwasser [2].

Quecksilber ist jedoch nicht nur in Europa bei der Entsorgung und dem Recycling ein Problem. Das meiste des in KLL verwendeten Quecksilbers stammt aus Minen in China. Infolge der künstlich generierten Nachfrage nach Stromsparlampen wurden diese einst stillgelegten Minen, die geschlossen worden waren, weil sie Menschen, Flüsse und Felder vergifteten, reaktiviert. Untersuchungen an Hunderten von Arbeitern haben gezeigt, dass viele der Arbeiter hochgradige Quecksilbervergiftungen aufwiesen. Dies geht aus Recherchen der beiden „Sunday Times“ Korrespondenten Michael Sheridan und seiner Kollegin Sarah Hashash in verschiedenen chinesischen Städten hervor. Chinesische Gesundheitsbehörden bezeichnen die Vergiftungen als Folge der Produktion von „Öko“-Leuchten als eine wachsende Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Der Grossteil der weltweit verkauften Energiesparlampen wird in China produziert. In Deutschland sind 80 Prozent der verkauften „Öko“-Lampen „Made in China“ [3].
Es wird geschätzt, dass alleine in Europa durch das Glühbirnenverbot über 3000 Arbeitsplätze nach China verlagert worden sind. 

So entsorgt man eine zerbrochene Energiesparlampe richtig:

"Suchen sie sich ein Glas mit Schraubverschluss und sammeln die großen Stücke ein. Nehmen sie ein Stück Pappe und kehren sie die restlichen Scherben zusammen. Jetzt nehmen sie zu Hilfe ein Blatt Papier, kehren mit der Pappe die Scherben auf dieses Papier und schütten vorsichtig die Scherben ins Glas. Dann könne sie am besten einen feuchten Lappen nehmen und damit versuchen, die kleinen Scherbensplitter zu entfernen. Tun sie auch den feuchten Lappen mit in das Glas. Die Handschuhe müssen sie mit entsorgen. Und zur Sicherheit können sie einen Aufkleber anbringen: Achtung kann Quecksilberreste enthalten. Den kontaminierten Teppich dann am besten ausschneiden und entsorgen - auf keinen Fall jedoch saugen! Saugen verteilt das Quecksilber weiter in der Raumluft. Das Glas ist Sondermüll und sollte zur Sammelstelle gebracht werden."

Weiterführende Informationen erhalten Sie hier: Umweltbundesamt richtige Entsorgung Energiesparlampe

In der EU werden nach dem Glühbirnenverbot pro Tag eine Million Energiesparlampen weggeworfen. Einige davon landen in sogenannten Recyclingzentren in Indien. Da die Energiesparlampe eine Elektronik eingebaut hat, baut man die dort aus und bei Billigmarken in neue Lampen ein. In einer KLL sind bis zu 5 Milligramm Quecksilber. Viele haben einen sehr hohen Preis zu bezahlen für ein angeblich grünes Gewissen des Westens.


Filmsequenz Film Bulb Fiction
(Filmsequenz Film Bulb Fiction) 

In Deutschland gibt es ein unterirdisches Endlager für Quecksilber. Man lagert es in Herfa Neurode, dem weltgrößten Untertaglager für Sondermüll ein wie Atommüll. Für Quecksilber gilt EU-weit ein Ausfuhrverbot.

[1] Pressebericht Umweltbundesamt: Quecksilber aus zerbrochenen Energiesparlampen
[2] Deutsche Umwelthilfe: Dringender Handlungsbedarf bei der Sammlung von Energiesparlampen
[3] Magazin Factum: Chinesische Arbeiter bezahlen den Preis